Wie überlebt die Printanzeige das 21. Jahrhundert?
Wie überlebt die Printanzeige das 21. Jahrhundert?
Mit dem Boom des Internets und seinen vielen neu aufkommenden Services veränderte sich das Konsumverhalten der Menschen spätestens ab der Jahrtausendwende. Heute lautet die Devise vielfach: weniger Zeitung lesen, mehr Likes auf Instagram und Co. verteilen. In der Folge sehen sich werbende Unternehmen gezwungen, ihre Mediabudgets zugunsten der Online-Medien umzuschichten, um ihre Zielgruppen weiterhin zu erreichen.
2019 markierte ein denkwürdiges Jahr: Erstmals wurde in Europa mehr Geld für Online-Werbung ausgegeben als für klassische Medien wie z.B. Zeitungen oder Fernsehen – ein massiver Umbruch am Werbemarkt, der durch die Corona-Krise seither noch verstärkt wird. In großen Schritten geht der Werbemarktanteil von Online-Medien auf die 50% des Gesamtmarktes zu und wird durch das veränderte Konsumverhalten der Rezipienten weiterwachsen.
Laut einer Studie geben 35 Prozent der Befragten an, dass Artikel bzw. Berichte im Internet an Bedeutung gewonnen haben. Konkret schlägt sich das in der Dauer der Mediennutzung nieder: die tägliche Online-Mediennutzung in 2021 ist von 120 auf 136 Minuten gestiegen (+13%).
Was Arbeitgeber und Jobbörsenbetreiber wissen sollten
Dass heute beinahe jeder Mensch im arbeitsfähigen Alter ein Smartphone besitzt, schlägt sich auch in der Nutzung von Jobbörsen nieder: die Jobsuche auf mobilen Endgeräten steigt seit Jahren konstant an. Über alle Branchen hinweg verwenden in Deutschland mindestens 60% aller Jobbörsen-User das Smartphone. Im Vergleich dazu sehen wir bei Jobiqo, dass alleine 2021 der mobile Traffic bei renommierten Jobbörsen im DACH-Raum um durchschnittlich 7% gestiegen ist. Auch beim Bewerbungsverhalten ist eine Verlagerung zu sehen: Die Anzahl der Bewerbungen über Smartphones steigt ebenso bei vielen deutschen Jobbörsen.
Der Wandel von der Desktop-Nutzung zur bald rein mobilen Nutzung im Jobbörsenmarkt (internationale Erfassung über 20 Märkte hinweg für über 200 Jobbörsen, Quelle: Jobiqo), gepaart mit dem wachsenden Volumen im Online-Werbemarkt, führt zu einem wichtigen Schluss:
Job Postings müssen heute einfach mobil funktionieren!
Der Markt muss sich darum den folgenden Herausforderungen stellen:
- Print-basierte Anzeigen - auch im PDF-Format – sind für die Darstellung auf mobilen Endgeräten nicht geeignet. Sie schrecken durch mangelnde Usability potenzielle Bewerber eher ab. Um das zu verhindern, müssen Workarounds wie Parsing/OCR eingesetzt werden. Auch wenn diese oft schon gut funktionieren, wird es hier immer Ausreißer geben, bei denen der OCR-Text fehlerhaft ist (kryptische Zeichen, falsche Anordnung der Textblöcke, uvm...). Das schmälert sowohl den Erfolg bei der Google-Suche als auch die User-Experience für potentielle Talente.
- Limitierte Auffindbarkeit von Print-basierten oder auch PDF-Anzeigen in Suchmaschinen. PDFs sind per se für Suchmaschinen wertlos, da diese den Text nicht auslesen können. Aber die Sichtbarkeit bei Suchmaschinen, insbesondere Google, ist enorm wertvoll. Üblicherweise macht der organische Traffic über Suchmaschinen einen Großteil des gesamten Traffics eines Jobportals aus. Eine Jobanzeige, die von Suchmaschinen indiziert werden kann, erhöht ganz praktisch die Sichtbarkeit für den Arbeitgeber selbst, auch wenn das Jobportal grundsätzlich gut aufgestellt ist. Um das annähernd für PDFs gewährleisten zu können, landet man wieder beim Workaround mittels OCR und allen damit verbundenen Schwierigkeiten.
- Höhere Engagement-Zahlen bei SEO-optimierten Anzeigen im Vergleich zu print-basierten oder PDF-Anzeigen. Viel erheblicher spiegelt sich das in den Engagement-Zahlen wider: SEO-optimierte Anzeigen performen im Schnitt um 27% bis 49% besser, wenn man wichtige KPIs (Aufrufe pro Job, Nutzer pro Job, Session pro Job) vergleicht.
- Job Postings müssen potenzielle Bewerber begeistern – und das funktioniert mit PDFs vielleicht in Print. Die meisten Jobsuchenden lassen sich online davon aber nicht beeindrucken. Auf einem Markt, wo Employer Branding und das Buhlen um die Gunst der besten Kandidaten immer wichtiger werden, muss auch der erste Eindruck sowie die Auffindbarkeit der Anzeige stimmen.
Wie gut sind Sie bereits für die Printanzeige im 21. Jahrhundert gerüstet? Finden Sie heraus, wie gut und ob Sie bereits alle Maßnahmen ergriffen haben:
Die ultimative Checkliste für Ihre Print2Online Strategie
- Nehmen Sie nur relevante Jobs mit viel Beschreibung (in Form von strukturierten Daten/Text) in das Online-Jobportal auf.
- Stellen Sie standardisierte Online-Templates für eine einheitliche Datenerfassung zur Verfügung.
- Sammeln Sie bereits bei der Erfassung der Printanzeige notwendige Informationen für den Online-Kanal und Ihre Online-Jobbörse ein.
- Reduzieren Sie Schritt-für-Schritt Print-basierte und PDF-Anzeigen in Ihrem Online-Kanal.
- Bauen Sie davon losgelöst verstärkt Online-Stellenanzeigen auf.
- Die Verwendung von Hilfstechnologien, wie z.B. Job Parsing, hilft Ihnen bei der Umstellung und Reduktion des manuellen Aufwands. Manuelle Checks sind im Sinne der Qualitätssicherung allerdings weiterhin empfohlen.
Kennen Sie schon unser Playbook zum Thema Jobbörsen-Geschäftsmodelle? Laden Sie sich das gleich kostenlos herunter:
Job Board Model Playbook
AutorInnen:
Eva Freiberger war Head of Product bei Jobiqo und war vorher über 7 Jahre bei einer der größten Jobbörsen und Karriereplattformen in Österreich als Produktverantwortliche tätig. Mit Ihrer einschlägigen Erfahrung trägt sie zu einer starken Weiterentwicklung von Jobiqos Plattformtechnologie bei. Sie ist die richtige AnsprechpartnerIn, wenn es darum geht neue Trends am Markt kritisch zu hinterfragen und im Produkt umzusetzen.
Romy Görke ist Head of Customer Success bei Jobiqo. Mit mehr als 4+ Jahren hautnaher Erfahrung bei einem der größten deutschen Medienhäusern hat sie bereits viele gute (und auch schlechte) Lösungen im Verlagswesen miterlebt und eingeführt. Ihre wertvolle Erfahrung aus Kundenperspektive kommt im Speziellen Jobiqos Kunden aus diesem Segment, die ähnliche Herausforderungen haben, zugute.
Ling Wu verantwortet den Vertrieb der Jobiqo Technologie im deutschsprachigen Raum und kommt aus dem E-Commerce Bereich wo viele Parallelen zu internationalen Jobbörsemodellen hergestellt werden können. Sie analysiert gemeinsam mit Kunden das Potenzial am Markt und tauscht sich regelmäßig mit den wichtigsten Stakeholdern im DACH Raum aus, um Trends im Markt zu diskutieren.
Quellen: Statista
Titelbild: Pexels